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Teilen unter Geschwistern

Hallo du,

heute ist wieder Montag und Zeit für meine Gedanken…
Kennst du das auch? 
Du auch zwei oder auch drei, vier Kinder und möchtest doch soo gern, dass deine Kinder teilen?
Du hast auch immer gehört, dass doch gerade Geschwisterkinder gern teilen und es eher die Einzelkinder sind, die es ablehnen, sondern alles für sich allein behalten wollen…??

Dieser Mythos hält sich hartnäckig, selbst noch vor 15 jähren, als ich Pädagogik studierte, hielt sich diese Aussage..
Warum eigentlich?
Ich als Einzelkind kann ganz klar und deutlich sagen, dass ich sehr gern teile und abgebe.
Das geht doch auch den meisten von uns so.
Allerdings kenne ich viele Erwachsene, die in ihrer Kindheit als (großes) Geschwisterkind teilen mussten, alles halbieren mussten, damit es gerecht und fair zuging.
Die Erinnerung ist eher negativ besetzt.
Bist du ein Geschwisterkind? Wie erging es dir? Als Erstgeborenes? 
Oftmals sind es nämlich auch die Erstgeborenen, die ihren kleinen Geschwisterkindern abgeben oder auch Spielzeug teilen mussten, weil “sie doch schon groß sind”, “weil ihr Geschwisterkind es doch noch nicht versteht.”
Das stimmt natürlich. 
Allerdings ist doch das Besondere, das Wundervolle am Teilen, Abgeben, dass es von uns aus passiert. Weil wir es in dem Moment möchten, weil es unser Bedürfnis ist, den anderen teilhaben zu lassen, weil wir evtl auch die Trauer im Gesicht des anderen wahrnehmen, weil wir gemeinsam etwas zum möchten.
All diese Motive sind intrinsisch (von uns aus) motiviert. Ohne Druck von aussen (“Teile jetzt!”) ohne Erpressung (“Wenn du jetzt nicht teilst, dann…”), sondern nur, weil unser Herz das sagt.
Das sollten wir doch auch unseren Kindern zugestehen.
Einen Gegenstand haben zu wollen, ohne ihn abzugeben, etwas zu essen, ohne zu halbieren.

Das Teilen hat natürlich einen sehr sozial kompetenten Charakter, das heißt, es wird natürlich gesellschaftlich angesehen, worin ich absolut übereinstimme.
Allerdings führt dieses soziale, gesellschaftliche dazu, dass wir uns unter Druck gesetzt fühlen und es daher mehr von unseren Kindern einfordern, als wir eigentlich wollen würden. Wir fühlen uns manchmal peinlich berührt, wenn unser Kind auf dem Spielplatz nicht teilen möchte. Fühle uns von den anderen Eltern beäugt, begutachtet, bewertet.
Wenn wir unseren Kindern ein Vorbild sind, ihnen vormachen, wie wir teilen, ihr Verhalten wertschätzen, wenn sie es tun, sie aber auch darin unterstützen, ihre Meinung zu vertreten und nun einfach mal nicht teilen zu wollen. Einfach mal nein sagen zu dürfen, wenn ein (Geschwister)-kind fragt, ob es ein bestimmtes Spielzeug haben darf. So lernen sie, ihrem Gefühl, ihrem Bedürfnis zu vertrauen und auch in uns Unterstützung und Bestärkung zu sehen, da wir sie wirklich sehen, wahrnehmen und spüren, was sie gerade brauchen.
Es ist doch soo wundervoll zu sehen, wenn unsere Kinder von sich aus teilen, sich dadurch ein Spiel entwickelt, das jüngere Geschwisterkind von Herzen dankbar ist.
Das ist Verständnis, durch die die Bindung zu unseren Kindern verstärkt wird!
Deine Laura

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