Hallo du,
heute ist wieder Montag und Zeit für meine Gedanken…
Du kennst das sicher auch…
Es ist einfach wunderbar, mit unserem/n Kind/ern zu spielen, sich mit ihnen zu beschäftigen, Zeit mit ihnen zu verbringen.
Aber.. kennst du auch das?
Schon, als unser Kind ein Baby war und es unzufrieden wurde, neigten wir dazu, zu sagen, unserem Kind sei langweilig, es müsse beschäftigt werden oder es braucht aus diesem Grund neues Spielzeug, weil es das alte nicht mehr interessant findet.
Auch unsere Kleinkinder sind ab und zu “gelangweilt”, das merken wir entweder daran, dass sie mit sich selbst unzufrieden sind und diese Unzufriedenheit, durch unterschiedliche Verhaltensweisen zu zeigen oder aber, wenn sie schon wunderbar sprechen können, sie es einfach laut und deutlich sagen: “Mir ist langweilig.” oder “Es ist langweilig!”
Mhmm.
Du fragst dich sicher, warum ich mir über dieses Thema heute Gedanken mache…
Es ist tatsächlich nicht die Tatsache, dass einem Kind langweilig ist, sondern vielmehr, was wir daraus und damit machen.
Was machst du, wenn deinem Kind langweilig ist? Und wenn seine Laune deswegen sinkt und es anfängt, sich zu beschweren, zu meckern oder andere Dinge zu tun…Ganz ehrlich…?
Wir alle möchten nicht, das es unseren Kindern “schlecht” geht, dass sie unzufrieden sind, dass sie sich unwohl fühlen. Wir lieben sie über alles und möchten nur das Beste!
Ist bei Langeweile aber das Beste, unser Kind zu bespielen, bespaßen, zu beschäftigen? All diese Verben sind passive Wörter, also nicht vom Kind ausgehend. Es spielt nicht, es wird bespielt u.s.w.
Diese Tendenz, unsere Kinder zu entertainen, ist leider etwas, was sehr gut gemeint ist, aber leider unseren Kindern nicht hilft und sie nicht unterstützt und liebevoll begleitet. Sie entwickeln keine Frustrationstoleranz, können also mit kleinen und auch großen, frustrierenden Momenten in ihrem Leben und in ihrem Alltag nicht oder schlecht umgehen. Sie verlernen, ihre innere Ruhe und Ausgeglichenheit zu bewahren, weil sie irgendwann, je nach Fülle des Spielzeugs, von einem zum anderen übergehen, ohne wirklich tief einzutauchen und entwickeln keine Geduld, weil sie genau wissen, dass wir sofort gegenwärtig sind, um sie von ihrer Langenweile zu befreien… oft dann auch mit visuellen Medien, wie Fernsehen, Videospielen, Handys und Tablets.
Und, was ich mit am traurigsten finde ist, dass sie im Laufe der Jahre allmählich ihre Kreativität verlieren, weil sie nicht kreativ spielen müssen.. weil ihnen Spiele vorgegeben werden, weil sie beschäftigt werden, weil ihr Geist keine Zeit hat, mal zur Ruhe zu kommen und tolle, kreative Spiele zu entwickeln.
Ist denn eine Langweile nicht einfach nur eine lange Weile? Eine Weile, in der ein Kind einfach mal nichts tut? Zumindest nichts, was wir sehen?
Schon allein während dieser kurzen oder auch langen Weile entstehen im Kopf, im Herzen, in der Fantasie deines Kindes die wundervollsten, kreativsten und buntesten Welten, Spiele, Ideen, für die wir sie manchmal beneiden könnten… wenn wir sie dann ließen. Wenn wir ihnen diese lange Weile ermöglichen, ja, sie ihnen schenken, ohne gleich einzugreifen.
Langeweile ist die beste Basis zur Entwicklung von Kreativität!
Lass dein Kind kreativ sein und begleite es, während es in dieser Weile verharrt, unterstütze es emotional, begleite es in seinem kurzen Frustrationsmoment!
Du wirst danach überwältigt sein, welche Welten in dieser Weile in der Fantasie deines Kindes entstanden sind!
Wie klingt das für dich?
Probiere es gern aus und erzähle mir, wie es lief!
Ganz viel Spaß dabei!
Deine Laura