Hallo Du,
heute ist wieder Montag und Zeit für meine Gedanken…
Ich hoffe sehr, dass du ein schönes und entspanntes, herzerwärmendes und vor allem ein Weihnachtsfest hattest, bei dem du mit deinen Liebsten warst und diese Tage ganz bewusst genießen konntest.
Und heute ist dann schon wieder Montag direkt nach diesen wunderbaren Feiertagen…
Ich war heute einkaufen, da die meisten Lebensmittel über die Feiertage aufgebraucht wurden, so, wie bei dir sicherlich auch…
Da mein Mann heute arbeiten war, bin ich mit meinen Kindern einkaufen gewesen, so wie die meisten sicherlich auch…
Über meine Erfahrungen mit meinen Kindern im Supermarkt werde ich sicherlich bald mehr berichten, aber das Thema heute erinnerte mich an ein Gespräch mit zwei Müttern vor einigen Tagen.
Das ist auch der Grund, weswegen ich darüber schreibe, weil ich überzeugt bin, dass jeder von uns solch oder eine ähnliche Situation bereits erlebt hat oder aber möglicherweise erleben wird.
Als wir aus dem Einkaufsladen kamen, waren wir alle voll bepackt mit Einkaufstüten, jedes meiner Kinder etwas in den Händen, ich mit zwei Tüten bepackt und hungrig noch dazu.
Genau in dem Moment, als ich nach meinem Schlüssel suchte, der sich leider ganz unten in meiner Tasche befand, ich gleichzeitig darauf achtete, dass meine Kinder sich nicht zu weit entfernen würden, machte mich eine ältere Dame darauf aufmerksam, dass meine zwei jüngeren Kinder keine Handschuhe trugen, dass sie doch sicherlich frören und ich doch bitte besser darauf acht geben müsse…Das sei doch nicht so schwierig, die armen Kinder.
Kennst du solch eine Situation auch? Wenn ja, was machst du dann?
Ich weiß, dass ich vor 8-9 Jahren definitiv anders als heute reagiert hätte.
Damals hätte ich mich evtl. erklärt, dass die Handschuhe doch im Auto lägen, dass der Weg zum Supermarkt ja nicht sehr lang sei u.s.w. bzw., je nach Hunger und sinkender Laune, ich vermutlich auch verärgert gewesen wäre.
Aber worüber eigentlich? Über mich, dass ich mich so angegriffen fühle, dass ich es persönlich nehme, dass ich deswegen ein schlechtes Gewissen entwickle, dass ich meine Kompetenz als Mutter nun infrage stelle?
Oder über sie, weil sie sich in fremde Dinge einmischt, mich demütigt, mich bloßstellt, so tut, als wisse sie es besser?
Beide Perspektiven beinhalten vor allem eins, gaaanz viele negative Gedanken… die Folge davon ist dann meistens, dass ich oder du evtl. auch diese ganze negative Energie mitnehmen, uns noch lange danach Gedanken darüber machen, innerlich möglicherweise brodeln und wütend sind:
Unser Adrenalinspiegel steigt, wir sind genervt, gestresst und im schlimmsten Fall, wenn wir es nicht loswerden, meckern wir unsere Kinder oder unsere Partner, Freunde u.s.w. an, weil wir unterbewusst diese negative Energie abbauen müssen.
Mein Frage nun? Ist es das wert? Lohnt es sich, deine kostbare Zeit damit zu verschwenden, sich darüber aufzuregen?
Stattdessen wäre es doch viel schöner, und vor allem für uns selber viel entspannter, wenn wir Gedanken hätten wie „Diese Dame ist wirklich aufmerksam, sie sorgt sich um andere, ihr ist das Wohlbefinden anderer wichtig“ und vor allem: SIE MEINT ES NUR GUT!!
Ich kenne ihre Beweggründe nicht, werde diese auch niemals kennenlernen, aber was ich weiss, ist, dass sie es in keinem Fall böse, provokativ, von oben herab, und aus Schadenfreude sagte.
Für ihre Aufmerksamkeit und Achtsamkeit kann ich eigentlich nur danken, gerade heutzutage, wo viele Leute einfach nur wegsehen.
Daher bedankte ich mich für ihren Tipp, lächelte sie an und stieg kurz darauf schon mit meinen Kindern in unser Auto ein, und das entspannt, ohne Groll, ohne Wut, oder Aggression, sondern ruhig und mir klar darüber, dass ich das für mich Beste gebe, als Mutter und als Frau!
Und das kannst auch du, wenn du das nicht sowieso schon tust!
Deine Laura