Hallo du,
heute ist wieder Montag und Zeit für meine Gedanken…
Wie ist es bei dir? Bist du manchmal in einer Situation mit deinem Kleinkind, die dir irgendwie unwohl ist bzw. macht dein Kind manchmal Dinge, die du eigentlich nicht so gern möchtest?
Ehrlich?
Letztens sprach ich mit einer Mutter, deren Kleinkind sie nicht ausreden ließ.
Sie wirkte sehr unzufrieden und auch unglücklich mit dieser Situation, weil sie an sich gern mit mir gesprochen hätte.
Am Ende tat sie es ab und sagte, so seien Kinder nun mal und da könne man nichts machen.
Doch, natürlich können wir etwas tun, wenn wir uns unwohl fühlen, weil wir etwas nicht möchten, nicht mögen, einfach ein ungutes Gefühl dabei haben.
Das sind unsere persönlichen Grenzen, die wir instinktiv emotional selber setzen, sie spüren, wahrnehmen und erkennen.
Diese Grenzen sind wichtig, da sie uns zeigen, dass es uns nicht gut geht, wenn wir diese Grenze überschreiten. Das passiert ganz automatisch und muss auch so sein, denn es ist dein eigener Selbstschutz, den du hast, um dich, wie es schon sagt, zu schützen.
Schützen bedeutet in unserem alltäglichen Leben mit unseren wunderbaren Kindern, dass wir eben nicht in Stress geraten, nicht überfordert oder ausgelaugt sind. Denn was dann passiert, kennen wir alle: Wir schreien und schimpfen mit unseren Kindern und haben danach ein schlechtes Gewissen.
Diese Reaktion auf unsere überschrittene Grenze tut uns allen nicht gut und insbesondere unseren Kindern nicht. Sie wissen ja nicht, dass wir gern mit einer Bekannten sprechen möchten, dass wir kurz einen Artikel lesen möchten, dass wir auch mal 5 Minuten allein auf die Toilette gehen möchten. Dass wir sehr geräuschempfindlich sind… Wenn wir es nicht deutlich, respektvoll, höflich und liebevoll konsequent sagen…
Manchmal haben wir keinen “richtigen” Grund, möchten es aber trotzdem nicht. Auch das ist in Ordnung und vollkommen legitim!
Wenn wir wollen, dass unsere Kinder mitfühlende, respektvolle und einfühlsame Erwachsene werden, ist es wichtig, dass sie Grenzen, ihre eigenen und die der anderen, überhaupt erstmal wahrnehmen, hören und sehen.
Wie sollen sie sonst erfahren, wenn sie eine Grenze überschritten haben? Und zwar nicht erst, wenn es zu früh ist und sie eben dann angeschrien, bestraft, angemeckert zu werden… Das tut unserer Bindung zu ihnen einfach nicht gut.
Dafür müssen wir aber eben auch lernen, diese, unsere eigene Grenze zu sehen, zu spüren und deutlich zu machen. Deine eigene Grenze abzutun und sie als nichtig zu bezeichnen, bedeutet eigentlich nur, dass du dich nicht als wichtig ansiehst! Du bist aber sehr wichtig!!
Wenn du dir bewusst und klar über deine eigenen und persönlichen Grenzen bist, formuliere es liebevoll und höflich vor deinem Kind:
“Ich möchte allein auf die Toilette gehen. Du wartest bitte kurz!”
Wertschätze es danach, indem du ihm dankst und hervorhebst, wie wunderbar dein Kind gewartet hat. Das ist wichtig für sein Bedürfnis nach Anerkennung!
Sei liebevoll konsequent in dem, was du möchtest, sei klar, nimm dir Zeit dafür und bleibe innerlich entspannt. Dein Kind wird dir folgen!
Wenn du eine bestimmte Grenze wiederholt deutlich machst, ohne zu meckern, zu schimpfen, zu schreien, zu bestrafen, zu erpressen, dann wird dein Kind diese Grenze sehen und sie akzeptieren und ganz viel dabei lernen, weil es wieder einen besonderen Schritt in der eigenen emotionalen und sozialen Entwicklung wundervoll gehen durfte!
Wo sind deine Grenzen?
Deine Laura